Morde sind keine Beziehungsdramen, Ausgabe 2020

(Screenshot twitter.com)

Publiziert am… 17.05.2020 auf Twitter durch watson.ch

Ist sexistisch, weil…  Mehrfach-Mord/Femizid offensichtlich kein „Beziehungsdrama“ ist, wie der Artikel auf Twitter angeteast wird. War es nie und wird es nie sein! Löblicherweise wurde auf diese Bezeichnung im Bericht selber verzichtet.

Könnte man besser machen, indem… Auch auf Social Media beim Anteasen auf eine sorgfältige Wortwahl geachtet wird. – Wobei anteasen von solchen Berichten wohl generell  fragwürdig ist.

 

Verharmlosung von sexueller Gewalt

(Screenshot watson.ch)

Publiziert am… 12. August 2019 auf watson.ch

Ist sexistisch, weil… von „Sex mit Mädchen“ geschrieben wird. Das ist eine krasse Verharmlosung von Missbrauch und von einer Straftat. Sex basiert auf gegenseitigem Einverständnis – Minderjährige können dieses nicht geben. Es geht also im Fall Epstein sicher nicht um Sex, sondern um Missbrauch.

Könnte man besser machen, indem…  beim Namen genannt wird, dass es sich um eine Straftat und um Missbrauch handelt.

 

Wenn Prominente über dem Gesetz stehen und Frauen* alles für Aufmerksamkeit tun

(Screenshot tagesanzeiger.ch)

 

Publiziert am… 21.März 2019 auf tagesanzeiger.ch

Ist sexistisch, weil… es überhaupt nicht hinterfragt wird, dass Christiano Ronaldo sich den Justizbehörden entzieht und darin von seinem Fussballclub auch noch unterstützt wird. Und die Aussage von C. Ronaldo, dass Frauen* ihn eh nur beschuldigen, damit sie berühmt werden, ebenfalls nicht kritisiert wird. Zudem werden seine spielerischen Leistungen in den Mittelpunkt gestellt.

Könnte man besser machen, indem… die Situation und das Verhalten von C. Ronaldo und seines Fussballclubs kritisch hinterfragt werden. Das ist ein typischer Fall von subtiler Verharmolsung von sexulaisierter Gewalt.

 

 

 

Frauen sind Musen

(Screenshot srf.ch)

Publiziert am… 05. Oktober 2017 auf srf.ch

Ist sexistisch, weil… Anne Wiazemsky, eine Autorin und Schauspielerin, hauptsächlich über einen Mann definiert wird, dadurch, dass sie als „Muse von“ bezeichnet wird. Dadurch wird suggeriert, dass ihr Haupttätigkeit darin bestand, einem bekannten Mann als Inspiration zu dienen.

Könnte man besser machen, indem…  man ihre einen künstlerischen Leistungen in den Vordergrund rückt und sie nicht primär über ihre Wirkung auf einen mänlichen Künstler definiert.

 

Backlash par excellence

(Foto Winterthurer Zeitung)

Publiziert am… 5. Juli 2017 in der Winterthurer Zeitung

Ist sexistisch, weil… Textilienpflege explizit als exklusive Frauen*arbeit dargestellt wird. Dies wird verstärkt dadurch, dass der Artikel auf der „Seite für die Frau“ publiziert wird. Zudem hat die Frau* dabei noch auf Kinder aufzupassen, wie das Foto suggeriert.

Könnte man besser machen, indem… man veralteten Rollenbilder nicht weiter reproduziert, sondern versucht sie zu hinterfragen oder aufzubrechen.

 

Wenn eine Frau zum Körperteil gemacht wird

 

(Screenshot NZZ am Sontag)

Publiziert am… 14.Mai 2017 auf NZZ am Sontag

Ist sexistisch weil… weil hier eine Frau objektiviert wird, indem man sie auf einen Körperteil reduziert und auch noch suggeriert wird, dass Ihr Ansehen in der Öffentlichkeit durch eine Heirat „gerettet“ werden müsste.

Könnte man besser machen, indem… man sich auf eine sachliche Darstellung der bevorstehende Eheschliessung beschränkt, wenn das denn wirklich eine Nachricht wert ist.

 

Peter, Rolf und «Schnägg» in Thailand…

(Screenshot blick.ch)

Publiziert am… 5. April 2017 auf blick.ch.

Ist sexistisch, weil… der Sextourismus in Thailand wie in einem Werbefilm dargestellt wird und nur Freier zur Sprache kommen während die im Sexgewerbe involvierten Frauen ganz unhinterfragt als Waren dargestellt werden.

Könnte man besser machen, indem… Prostitution nicht pauschal verharmlost und beworben wird. Nur Freier sprechen zu lassen, verzerrt das Bild gefährlich. In einer Reportage über den Sextourismus in Thailand sollten die der Prostitution häufig innewohnende sexualisierte Gewalt, Trafficking und Zwangsprostitution, sowie Prostitution von Minderjährigen nicht einfach verschwiegen werden. Auch bräuchte es eine Diskussion über den Umstand, dass aufgrund der globalen Ungleichheit Schweizer Männer in Asien sexuelle Akte für den Preis von einem Kaffee und einem Gipfeli kaufen können, und dies als ein «Standortvorteil» und eine «Touristenattraktion» Thailands dargestellt wird.

 

Ein No-Go, Herr Hildbrand!

(Screenshot persoenlich.com)

Publiziert am… 26. März 2017 auf persoenlich.com

Ist sexistisch, weil… der Kritiker kaum über den Moderationsstil von Bettina Bestgen spricht, sondern hauptsächlich ihre Tattoos zum Thema macht. In einem moralisierenden, paternalistischen Ton urteilt er darüber, welche Tattoos „sexy“ und welche für ein Bundesratsinterview ungeeignet sind. Es schient ihm völlig entgangen zu sein, dass dies nicht seiner Deutunghoheit unterliegt und dass jede Frau ihren Körper schmücken kann, wie sie will.
Faszinierend, wie Herr Hildbrand es schafft, dieser vor Sexismus triefenden Kritik auch noch einen Schuss Rassismus zu verleihen, indem er Bestgens Tätowierungen mit der „Kriegsbemalung“ der „Indianer“ vergleicht.

Könnte man besser machen, indem… man aufhört, Männern eine Plattform zu bieten, um moralinsauer, sexistisch und rassistisch über Frauenkörper zu urteilen.

 

Die Halbwertszeit von Sexismus

(Screenshot 20min.ch)

Publiziert am… 14. März 2017 auf 20min.ch

Ist sexistisch, weil…  Frauen als „heisse Feger“ bezeichnet werden und nur als Objekte, welche ein Auto „verschönern“ gesehen werden. Zudem wird den Männern unterstellt, dass sie grosses Interesse an den sogenannten Hostessen haben, was eine heteronormative Sichtweise ist.

Könnte man besser machen, indem… man Umfragen mit solch sexistischer Wortwahl sein lässt und Frauen nicht objektiviert. Wie wärs, wenn man stattdessen die Hostessen einmal selber zu Wort kommen lässt? Wie zum Beispiel hier: Hostessen erzählen von sexueller Belästigung und Sexismus auf der Automesse

 

Objektivierung macht keinen Spass

(Screenshot facebook Radio FM1)

Publiziert am… 08. März 2017 auf der facebook-Seite von Radio FM1.

Ist sexistisch weil… Frauen mal wieder auf ihren Körper reduziert und mit Objekten gleich gesetzt werden. Sie müssen dem heterosexuellen männlichen Betrachter gefallen und „Spass machen“.

Könnte man besser machen, indem… man solche verachtenden Objektivierungen und Sexualisierungen sein lässt.

 

First Kleiderständer

(Screenshot tagesanzeiger.ch)

Publiziert am… 20. Januar 2017 auf tagesanzeiger.ch

Ist sexistisch, weil… die ehemaligen First Ladies auf Äusserlichkeiten reduziert werden und impliziert wird, dass man von der Kleiderwahl darauf schliessen kann, wie eine First Lady mit Druck umgeht. Der Artikel suggeriert, dass alle Frauen sich bei öffentlichen Auftritten grosse Gedanken über ihre Kleidung machen (müssen). Zudem stülpt man moralische Vorstellungen über eine Frau, wenn man behauptet, dass sie besonders unter Beobachtung steht, weil sie sich auch schon leicht bekleidet präsentiert hat.

Könnte man besser machen, indem… man moralische Vorstellungen weglässt und nicht über ein subjektiv als Modefehlgriff empfundenes Kleid auf die Stärke einer Frau schliesst. Stilkritik kann man machen, optimaler wäre, wenn man dann gleichzeitig noch kurz auf Erfolge oder Spezielles der First Ladies eingeht.

 

 

Shopping

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(Screenshot tagesanzeiger.ch)

Publiziert am… 29. Dezember 2016 auf tagesanzeiger.ch

Ist sexistisch weil… hier ein paar der mühsamsten und dümmsten Geschlechterklischees bedient werden. Die Frau geht shoppen; der Mann läuft ihr wie ein Hündchen nach. Die Frau zickt herum weil sie Komplexe wegen ihres Gewichts hat; der Mann fürchtet sich vor seinem Männlichkeitsverlust.

Könnte man besser machen, indem… man anerkennt, dass solche Glossen destruktiv sind. Und überhaupt: It’s not even funny.

 

Thank god she’s beautiful

medienpranger-pfarrerin

(Screenshot zentralplus.ch)

Publiziert am… 18. Dezember 2016 auf zentralplus.ch

Ist sexistisch weil… im Titel die Pfarrerin auf ihr Äusseres reduziert wird, als hätte sie keine berufsrelevanten Qualitäten. Im Artikel wird dann noch fundierter kritisiert, jedoch wird ihr Aussehen mehrfach erwähnt. Ihre Schönheit bekommt ein enormes Gewicht, wird nahezu verklärt und göttlich gemacht, die Predigt scheint nur noch Nebensache.

Könnte man besser machen, indem... nur die Art wie die Predigt gehalten wird, deren Inhalt und der Gottesdienst allgemein bewertet werden. Wie ästhetisch die Pfarrperson aussieht, ist total unwichtig für eine Predigt- oder Gottesdienstkritik. Das Aussehen der in diesem Beispiel Pfarrerin sollte keine Rolle spielen.