Über die Willkür der biologischen Einteilung in Geschlechter

(Screenshot nau.ch)

Publiziert am… 01. Mai 2019 auf nau.ch

Ist sexistisch, weil… der Kommentar die Läuferin*  zum Läufer* macht. Dies einzig und allein auf der Basis eines natürlich erhöhten Testosteron-Spiegels. Das ist cis-heteronormativ, binär, völlig überholt und spricht Caster Semenya ihr* Geschlecht und sportliche Leistung ab.

Könnte man besser machen, indem…  darüber reflektiert wird, ob wirklich nur der Hormonspiegel über den Erfolg oder Misserfolg einer* Athletin* oder eines* Athleten* entscheidet. Andere Faktoren wie fehlender Zugang zu Trainingsinfrastruktur, Nahrung, Förderung usw. führt dazu, dass ähnlich talentierte Frauen* nie erfahren, dass sie* über eine ungewöhnliche Fähigkeiten verfügen. Und das ist mindestens genau so ungerecht, wie ein erhöhter Testosteronspiegel. Dem IAAF steht es aber ganz sicher nicht zu, darüber zu urteilen, wann eine Frau* eine Frau* ist – frei nach Grönemeyer. Caster Semenya entscheidet ganz allein darüber, welches Geschlecht sie* (nicht) haben möchte.

 

Der „Perfekter After-Baby-Body“ ist… Noch so ein Begriff, auf den die Welt gut verzichten kann!

(Screenshot 20min.ch)

Publiziert am… 20. April 2017 auf 20min.ch

Ist sexistisch weil… Ein weiblicher Körper laut Titel nach der Geburt nur dann perfekt ist, wenn man von der Geburt nichts mehr sieht. Frauen sind also nur schön anzusehen und zum Kindergebären gut, am besten sieht man aber von letzteren bereits nach 3 Wochen nichts mehr. Für viele Frauen ein unmöglich erreichbarer Anspruch.

Könnte man besser machen, indem… Man mehr Bilder von realistischen Körpern nach der Geburt zeigt und einen Körper, der keine Spuren der Schwangerschaft mehr zeigt, nicht als „perfekt“ betitelt.

 

Schwangerschaft und Leistungssport – Take 2

(Screenshot 20minuten.ch)

Publiziert am… 20. April 2017

Und wieder schafft es 20minuten einen ohnehin schon tendenziösen Artikel vom Tagesanzeiger völlig zu verhunzen. Während der Tageszeiger immerhin bemerkt, es stünde Aussenstehenden nicht zu, Williams Verhalten in Frage zu stellen – um dann gleichwohl trotzdem zu fragen: «War es für den achtwöchigen Fötus nicht gefährlich, dass sie ihren Körper in der australischen Hitze an die Leistungsgrenze trieb?» – streicht 20minuten solche Erwägungen gleich ganz aus ihrer Version des Artikels.

Ist sexistisch weil… hier öffentlich in Frage gestellt wird, ob Williams während ihrer Schwangerschaft ihrem Beruf nachgehen darf.

Könnte man besser machen, indem… statt dessen der Frage nachgeht, warum es eigentlich keine gescheiten Studien über Schwangerschaft und Spitzensport gibt, obwohl doch dank intensiver Berichterstattung zum Thema mittlerweile jedem klar sein dürfte, dass auch Spitzensportlerinnen schwanger werden können.

 

Peter, Rolf und «Schnägg» in Thailand…

(Screenshot blick.ch)

Publiziert am… 5. April 2017 auf blick.ch.

Ist sexistisch, weil… der Sextourismus in Thailand wie in einem Werbefilm dargestellt wird und nur Freier zur Sprache kommen während die im Sexgewerbe involvierten Frauen ganz unhinterfragt als Waren dargestellt werden.

Könnte man besser machen, indem… Prostitution nicht pauschal verharmlost und beworben wird. Nur Freier sprechen zu lassen, verzerrt das Bild gefährlich. In einer Reportage über den Sextourismus in Thailand sollten die der Prostitution häufig innewohnende sexualisierte Gewalt, Trafficking und Zwangsprostitution, sowie Prostitution von Minderjährigen nicht einfach verschwiegen werden. Auch bräuchte es eine Diskussion über den Umstand, dass aufgrund der globalen Ungleichheit Schweizer Männer in Asien sexuelle Akte für den Preis von einem Kaffee und einem Gipfeli kaufen können, und dies als ein «Standortvorteil» und eine «Touristenattraktion» Thailands dargestellt wird.

 

Ein No-Go, Herr Hildbrand!

(Screenshot persoenlich.com)

Publiziert am… 26. März 2017 auf persoenlich.com

Ist sexistisch, weil… der Kritiker kaum über den Moderationsstil von Bettina Bestgen spricht, sondern hauptsächlich ihre Tattoos zum Thema macht. In einem moralisierenden, paternalistischen Ton urteilt er darüber, welche Tattoos „sexy“ und welche für ein Bundesratsinterview ungeeignet sind. Es schient ihm völlig entgangen zu sein, dass dies nicht seiner Deutunghoheit unterliegt und dass jede Frau ihren Körper schmücken kann, wie sie will.
Faszinierend, wie Herr Hildbrand es schafft, dieser vor Sexismus triefenden Kritik auch noch einen Schuss Rassismus zu verleihen, indem er Bestgens Tätowierungen mit der „Kriegsbemalung“ der „Indianer“ vergleicht.

Könnte man besser machen, indem… man aufhört, Männern eine Plattform zu bieten, um moralinsauer, sexistisch und rassistisch über Frauenkörper zu urteilen.

 

Objektivierung macht keinen Spass

(Screenshot facebook Radio FM1)

Publiziert am… 08. März 2017 auf der facebook-Seite von Radio FM1.

Ist sexistisch weil… Frauen mal wieder auf ihren Körper reduziert und mit Objekten gleich gesetzt werden. Sie müssen dem heterosexuellen männlichen Betrachter gefallen und „Spass machen“.

Könnte man besser machen, indem… man solche verachtenden Objektivierungen und Sexualisierungen sein lässt.

 

Verharmlosung von Gewalt gegen eine Frau

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(Screenshot thurgauerzeitung.ch)

Publiziert am… 8. Dezember 2016 auf thurgauerzeitung.ch

Ist sexistisch weil… die Headline Gewalt an einer Frau verharmlost. Das Wort «Beziehung» suggeriert die Mitschuld der Frau und eine gegenseitige Gewalt – was aber gemäss dem Artikel nicht der Fall ist.

Könnte man besser machen, indem… Opfern von häuslicher Gewalt durch Ausdrücke wie «Beziehungsdelikt» und «Familiendrama» nicht länger eine Mitschuld unterstellt wird.

 

Pussy Power!

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(Screenshot tilllate.com)

Publiziert am… 15. September auf tillate.com und in der 20min Printausgabe

Ist sexistisch, weil… der englische Ausdruck «Pussy» (umgangsprachlich für das weibliche Geschlechtsteil) hier mit Schwäche und Unfähigkeit gleichgesetzt wird.

Könnte man besser machen, indem… man einen nicht-sexistischen Ausdruck verwendet. Denn Pussys sind verdammt stark. Und auch Menschen mit Pussys können stark sein und beispielsweise Forstwartin werden.

 

Auch Ron Orp ist ein Sexist!

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(Screenshot Ron-Orp-Newsletter)

Publiziert am… 1. September im Newsletter von Ron Orp

Ist sexistisch, weil… Frauen unterstellt wird, einen Job nicht dank guten Qualifikationen, sondern durch ihre weiblichen Reize zu bekommen. Und weil der Beitrag suggeriert, dass von der Rocklänge einer Frau auf ihr Sexualverhalten geschlossen werden kann.

Könnte man besser machen, indem… man sich neue, originelle Fakten ausdenkt, anstatt tief in der Chauvi-Witz-Kiste zu wühlen und den ältesten Schenkelklopfer auszugraben. Wir erwarten mehr von dir, Ron Orp!

 

Darfs bei Blick am Abend auch mal ein bitzeli weniger Sexismus sein?

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(Bild Blick am Abend)

Publiziert am… 24. August im Blick am Abend und online

Ist sexistisch, weil… es Blick am Abend tatsächlich fertig bringt, eine ganze Seite (!) über jemandens Brüste zu schreiben – natürlich nicht ohne auch noch einen drei Jahre zurückliegenden Gewichtsverlust zu erwähnen.

Könnte man besser machen, indem… darüber berichtet wird, warum Christa Rigozzi wirklich im Rampenlicht steht: wegen ihres Moderationstalents.

 

Wer ist hier arrogant?

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(Screenshot von blickamabend.ch)

Publiziert am… 30. Juni auf blickamabend.ch

Ist sexistisch, weil… eine Frau, die sich mal wortkarg gibt und mal flucht, als arrogant bezeichnet wird. Ausdrücke wie «Wuchtbrumme», «Glamour-Girl» und «Tennis-Domina» runden den Sexismus in diesem Artikel ab.

Könnte man besser machen, indem… man Sportlerinnen an den selben Massstäben misst wie Sportler. Und aufhört, ihr Verhalten und ihr Aussehen wichtiger zu nehmen als ihre sportliche Leistung.

 

Relevante Berichterstattung

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(Screenshot 20min.ch)

Publiziert am… 20. Mai 2016 auf 20min.ch

Ist sexistisch, weil… ein unfreiwillig (!) gezeigter Körperteil einer Frau im Zentrum steht.

Könnte man besser machen, indem… auf Stories zu “Busenblitzer”, “Höschenrutscher” und Co einfach ganz verzichtet wird. Stattdessen hätte man in diesem Fall über Xenia Tchoumitchevas Besuch and der amfAR-Gala, eine Spenden-Gala zur Unterstützung der AIDS-Forschung, schreiben können.