Morde sind keine Beziehungsdramen, Ausgabe 2020

(Screenshot twitter.com)

Publiziert am… 17.05.2020 auf Twitter durch watson.ch

Ist sexistisch, weil…  Mehrfach-Mord/Femizid offensichtlich kein „Beziehungsdrama“ ist, wie der Artikel auf Twitter angeteast wird. War es nie und wird es nie sein! Löblicherweise wurde auf diese Bezeichnung im Bericht selber verzichtet.

Könnte man besser machen, indem… Auch auf Social Media beim Anteasen auf eine sorgfältige Wortwahl geachtet wird. – Wobei anteasen von solchen Berichten wohl generell  fragwürdig ist.

 

Verharmlosung von sexueller Gewalt

(Screenshot watson.ch)

Publiziert am… 12. August 2019 auf watson.ch

Ist sexistisch, weil… von „Sex mit Mädchen“ geschrieben wird. Das ist eine krasse Verharmlosung von Missbrauch und von einer Straftat. Sex basiert auf gegenseitigem Einverständnis – Minderjährige können dieses nicht geben. Es geht also im Fall Epstein sicher nicht um Sex, sondern um Missbrauch.

Könnte man besser machen, indem…  beim Namen genannt wird, dass es sich um eine Straftat und um Missbrauch handelt.

 

Wenn eine Frau zum Körperteil gemacht wird

 

(Screenshot NZZ am Sontag)

Publiziert am… 14.Mai 2017 auf NZZ am Sontag

Ist sexistisch weil… weil hier eine Frau objektiviert wird, indem man sie auf einen Körperteil reduziert und auch noch suggeriert wird, dass Ihr Ansehen in der Öffentlichkeit durch eine Heirat „gerettet“ werden müsste.

Könnte man besser machen, indem… man sich auf eine sachliche Darstellung der bevorstehende Eheschliessung beschränkt, wenn das denn wirklich eine Nachricht wert ist.

 

Ein No-Go, Herr Hildbrand!

(Screenshot persoenlich.com)

Publiziert am… 26. März 2017 auf persoenlich.com

Ist sexistisch, weil… der Kritiker kaum über den Moderationsstil von Bettina Bestgen spricht, sondern hauptsächlich ihre Tattoos zum Thema macht. In einem moralisierenden, paternalistischen Ton urteilt er darüber, welche Tattoos „sexy“ und welche für ein Bundesratsinterview ungeeignet sind. Es schient ihm völlig entgangen zu sein, dass dies nicht seiner Deutunghoheit unterliegt und dass jede Frau ihren Körper schmücken kann, wie sie will.
Faszinierend, wie Herr Hildbrand es schafft, dieser vor Sexismus triefenden Kritik auch noch einen Schuss Rassismus zu verleihen, indem er Bestgens Tätowierungen mit der „Kriegsbemalung“ der „Indianer“ vergleicht.

Könnte man besser machen, indem… man aufhört, Männern eine Plattform zu bieten, um moralinsauer, sexistisch und rassistisch über Frauenkörper zu urteilen.

 

Objektivierung macht keinen Spass

(Screenshot facebook Radio FM1)

Publiziert am… 08. März 2017 auf der facebook-Seite von Radio FM1.

Ist sexistisch weil… Frauen mal wieder auf ihren Körper reduziert und mit Objekten gleich gesetzt werden. Sie müssen dem heterosexuellen männlichen Betrachter gefallen und „Spass machen“.

Könnte man besser machen, indem… man solche verachtenden Objektivierungen und Sexualisierungen sein lässt.

 

Haarpracht als Karriere-Meilenstein

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(Screenshot blick.ch)

Publiziert am… 09. Dezember 2016 auf blick.ch

Ist sexistisch weil…. das Wichtigste und Herausragendste der Karriere laut dem Artikel ihre Frisur ist. Die Haarpracht wird zu einer riesigen Sache aufgebauscht. Eine Frau wird mal wieder nur auf ihr Äusseres und ein bestimmtes Körpermerkmal reduziert.

Könnte man besser machen, indem… man Erfolge herausstreicht und Frau Fasnachts langjährige Fernsehkarriere als Ganzes beleuchtet, anstatt unnötigerweise Frisuren en detail zu beschreiben.

 

 

Etwas Sexismus zum Nationalfeiertag

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(Screenshot blickamabend.ch)

Publiziert am… 28. November 2016 auf blickamabend.ch

Ist sexistisch, weil… die Frauen auf ihr Äusseres reduziert werden und nur dazu da sind, „euch den Tag zu verüssen“. Dass einem zum Unabhängigkeitstag von Albanien tatsächlich nichts besseres einfällt, als die gefühlt millionste Top-Ten-Liste über „heisse Frauen“ zu veröffentlichen, ist nicht nur sexistisch, sondern auch unglaublich einfallslos.

Könnte man besser machen, indem… man zum Beispiel zehn albanische Politikerinnen vorgestellt hätte – mit dem Fokus auf ihre Leistungen, nicht auf ihr Aussehen.

 

Niveau-Limbo mit Energy

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(Handybild Facebook)

Publiziert am… 27. Oktober auf der facebook-Seite von Radio Energy.

Ist sexistisch, weil… der flache Spruch auf Kosten der Frauen geht. Er impliziert, dass Frauen im Allgemeinen mühsam sind und man besser daran tut, sie einfach zu ignorieren und dem Frieden zuliebe zuzustimmen. Können Frauen und Männer denn nicht normal miteinander diskutieren? Wir finden schon!

Könnte man besser machen, indem… Energy lernt, wie man einen guten Witz macht. Learn to take a joke? Learn to make one.

 

Congratulations, you printed an #allmalepanel

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(Handybild Tages-Anzeiger)

Publiziert am… 21. Oktober im Tages-Anzeiger

Ist sexistisch, weil… nur die Männer des Podiums abgebildet wurden.

Könnte man besser machen, indem… man die Frauen der Konferenz ebenfalls mit Bild abdruckt. Ihre Quote ist eh schon miserabel. Und #allmalepanels sind ein gravierendes Problem. Die Unterrepräsentation von Frauen an solchen Anlässen suggeriert fälschlicherweise deren Inkompetenz.

 

Darfs bei Blick am Abend auch mal ein bitzeli weniger Sexismus sein?

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(Bild Blick am Abend)

Publiziert am… 24. August im Blick am Abend und online

Ist sexistisch, weil… es Blick am Abend tatsächlich fertig bringt, eine ganze Seite (!) über jemandens Brüste zu schreiben – natürlich nicht ohne auch noch einen drei Jahre zurückliegenden Gewichtsverlust zu erwähnen.

Könnte man besser machen, indem… darüber berichtet wird, warum Christa Rigozzi wirklich im Rampenlicht steht: wegen ihres Moderationstalents.

 

Medienjubel für den Tagi!

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(Screenshot tagesanzeiger.ch)

Anfang Juli haben wir einen Artikel des Tages-Anzeigers über Badi-Mütter kritisiert: http://medienpranger.ch/wo-bleiben-die-vaeter-typen/

Wir sagten in unserer Mini-Kritik, dass auch Badi-Väter – Väter allgemein – mehr (mediale) Aufmerksamkeit verdient haben.

Weil der Tagi toll ist, hat er sich unsere Kritik zu Herzen genommen. Und einen Artikel über die Badi-Väter erstellt: http://blog.derbund.ch/mamablog/index.php/67941/die-badivaeter/

Wir jubeln und danken mit glitzernden Grüssen!

 

Jugendwahn bei der Schweiz am Sonntag

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(Screenshot schweizamsonntag.ch)

Publiziert am… 30. Juli auf schweizamsonntag.ch

Ist sexistisch, weil… Patrizia Laeri im Artikel jegliche Kompetenz abgesprochen wird. Weil sie jung und gutaussehend ist. Das passiert systematisch bei Frauen.

Könnte man besser machen, indem… man damit aufhört, Frauen ständig miteinander zu vergleichen. Schon gar nicht in Aussehen und Alter. Und indem man eine Moderatorin nicht zum Hobby-Model degradiert.

 

Die erste Medienmitteilung im Medienpranger

Frauenzentrale

(Handybild der Medienmitteilung der Frauenzentrale Zürich)

Verschickt am… 12. Juli an diverse Medienschaffende

Ist sexistisch, weil… mit Aussagen wie «Die Problemzone der Frau ist nicht ihre Figur (…)» klassische Rollenbilder zementiert werden. In diesem Fall die Tatsache, dass sich Frau primär um ihre Figur sorgt.

Könnte man besser machen, indem… man nicht auch noch dazu beiträgt, Medienschaffenden solche Ideen in den Kopf zu pflanzen. Dass ausgerechnet die Frauenzentrale ihre Botschaften mit (zwar negiertem, aber dennoch erwähntem) Bodyshaming formuliert, macht uns ratlos.

 

 

Haltlose Spekulationen

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(Blick am Abend)

Publiziert am… 8. Juli in Blick am Abend

Ist sexistisch, weil… haltlos «ermüdende Elternschaft» von Daniela Lager als Grund für ihre berufliche Neuorientierung vorgeschoben wird, obwohl sie diese Entscheidung selber anders begründet. Und weil bei der Diskussion von möglichen Nachfolgerinnen von Lager die «angenehme Erscheinung» noch vor der fachlichen Qualifikation genannt wird.

Könnte man besser machen, indem… man aufhört, stets primär Frauen die Verantwortung für die Familie zuzuschreiben. Und indem man auf Kompetenz und Leistung, statt auf Äusserlichkeiten, fokussiert.

 

Über das Problem schreiben und das Problem sein

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(Screenshot 20minuten.ch)

Publiziert am… 12. April 2016 auf 20minuten.ch

Ist sexistisch, weil… wo sollen wir anfangen? Primär sollte die Redaktion von 20 Minuten mal lernen, dass Sex nicht dasselbe wie Sexismus ist und Sexismus beide Geschlechter betrifft. Dass als Teaserbild des Artikels dann auch noch ausgerechnet der Ausschnitt einer Frau ausgewählt wurde, ist ein Worst-Practise-Beispiel zum Thema «Klickraten > Verantwortung» und an Ironie kaum zu überbieten. Das Problem wurde offenbar nicht verstanden.

Könnte man besser machen, indem… man als Medienschaffende damit aufhört, selber Teil des Problems zu sein.