Sexismus stinkt!

Wir verstehen unter Sexismus die  Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit sowie die Einstellungen, Stereotypen und kulturellen Elemente, die diese Diskriminierung überhaupt erst ermöglichen. So wird systematisch ein ungleicher sozialer Status von Menschen verschiedener Gender geschaffen, was dazu führt, dass die Geschlechter im Alltag nicht gleich behandelt werden.

Sexismus zeigt sich überall: Auf der Arbeit, beim Einkauf im Supermarkt, in der Werbung, beim Sport. Gerade weil Sexismus so alltäglich ist, fällt er vielen gar nicht auf. Nichts desto trotz ist Sexismus ein real existierendes Problem, das vor allem viele Frauen tagtäglich zu spüren bekommen. Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag dazu leisten die Medien, die die meisten von uns täglich konsumieren. Zum Glück gibt es heutzutage nur noch wenige Artikel und Beiträge, in denen offen und direkt vertreten wird, dass es naturgegebene Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, die z.B. als Grund dafür genommen werden, dass Frauen gewisse Dinge «einfach nicht können». Trotzdem gibt es sehr viel sexistische Berichterstattung: Es handelt sich dabei um die oben erwähnten «kulturellen Elemente», die Stück für Stück, Artikel für Artikel, Diskriminierung aufgrund von Geschlecht ermöglichen, aufrechterhalten und verstärken.

Eine leider sehr häufige Form von Sexismus in den Medien ist die Objektifizierung von Frauen. Dies geschieht, indem nur über ihren Körper oder Teile ihres Körpers geschrieben wird, ohne dass frau als Individuum mit komplexer Persönlichkeit, Wünschen, Plänen und Leistungen dargestellt wird (z.B. hier, hier, hier und hier). Oft werden talentierte, prominente Frauen, ganz egal ob aus der Politik, Wissenschaft, Sport oder Kultur auf ihr Make-Up, ihre Kleidung oder ihr Lächeln reduziert. Wird dagegen über die Leistung von Frauen geschrieben, werden häufig ohne nachvollziehbare Gründe andere Massstäbe als bei Männern verwendet (z.B. hier). Auch wird über Privates wie das Liebesleben oder die Sexualität in unverhältnismässigem Ausmass berichtet (z.b. hier). Eine weitere Facette von Sexismus in den Medien ist, wenn Gendernormen unhinterfragt reproduziert werden – z.B. indem gewisse Aufgaben, Tätigkeiten oder Verhaltensweisen ohne ersichtlichen Grund einfach Frauen oder Männern zugeschrieben werden (z.B. hier, hier und hier).

Natürlich sind die Medien nicht die Ursprungsquelle jegliches Sexismus unserer Kultur. Medien sind zu weiten Teilen ein Abbild der Gesellschaft, in der wir leben. Trotzdem ermöglichen die teils subtilen, teils frappanten sexistischen Darstellungen eben doch, dass eine sexistische Gesellschaft Realität bleibt. Sexismus und die limitierenden Geschlechterstereotypen schaden uns allen.